Die legendären Nike Air Max sind heute Sportschuhe, die international bei Frauen und Männer gleichermaßen berühmt sind. Das kultige Sichtfenster mit Luftkissen in der Sohle hat in der Sneakerwelt eine nicht nur kleine Revolution ausgelöst. Was interessant ist: es hat nicht viel gefehlt und wir hätten niemals den genialen Entwurf von Tinker Hatfield (Designer, welcher die Nike Air Max 1 geschaffen hat) kennengelernt. Wie es geschehen ist, dass diese Linie von Nike heute eine Ikone ist? Wie die ersten Air Max entstanden sind und was Architektur damit zu tun hat? Lerne die Geschichte der Nike Air Max kennen!
Die Basis ist die Inspiration
Wir schreiben das Jahr 1987. Einer der Architekten der rasant wachsenden Marke aus Oregon – Tinker Hatfield – macht eine Reise nach Europa. Er besucht Pompidou in Paris, welches sich durch eine außergewöhnliches Inneninstallation auszeichnet. Tinker kommt auf die Idee: warum nicht das gleiche eine Skala kleiner bei Schuhen anwenden? Dieser Einfall kommt ein wenig verrückt rüber, aber in den 80ern arbeiteten die Designer von Nike an Sneakern, die später ihr Markenzeichen werden sollten und sie hatten im Portfolio auch bereits schon Schuhe mit Luftkissen in der Sohle. Warum also nicht etwas riskieren? Hatfield beginnt nach seiner Rückkehr in die USA mit der Entwurfsarbeit. Sie sollten ein Luftkissen mit Sichtfenster an der hinteren Sohle haben. Der Entwurf fand jedoch nicht sofort eine große Fangemeinde – eher im Gegenteil.
Nike Air Max – schon immer kontrovers
Obwohl wir heute wissen wie revolutionär die Idee von Hatfield war, erzeugen diese Schuhe noch immer Kontroversen. Es war auch 1987 nicht anders, als die Designer ihren Entwurf der Marketingabteilung vorstellten. Es zeigte sich, dass die Air Max nicht gleich die Herzen der Mitarbeiter dort fanden. Was interessant ist: man war besorgt das Luftkissen könnte schnell kaputtgehen, sogar platzen, und damit eine Welle an Reklamationen auslösen. Und obwohl diese Einwände heute absurd erscheinen, hatten sie einige Dekaden zuvor sogar Zweifel aufkommen lassen, ob man das Modell überhaut in Produktion geben sollte. Zum Glück setzte sich Hatfield schließlich durch.
Nike Air Max 1 und seine Nachfolger
Die ersten Air Max kamen in den Handel und wurden sofort ein Hit. Sie waren wie eine Portion Frische zwischen vielen langweiligen und schon zig Male gesehenen Modellen, da sie sich wirklich durch ihr Design und die ausgezeichnete Fertigungsqualität (die auf den Tragekomfort abfärbte) abhoben. Endlich konnte man auch die Amortisation sehen, welche früher eher in die Sphäre der Legenden und Mythen eingetaucht war. Jetzt war es klar zu erkennen – die Luftkissen absorbieren Stoßeinwirkungen und garantieren einen ausgezeichnete Tragekomfort – und man kann sie außerdem in den Sohlen bewundern. Es wundert also nicht, dass die Nike Air Max schnell weiterverfolgt wurden, als man 1989 der Welt die Air Max Light vorstellte. Das war ein Anzeichen dafür, dass das Modell das Flaggschiff der Marke werden sollte und den Designern Platz für Experimente schuf.
Die 90er – neue Nike Air Max – mehrmals im Jahr
Die 1989 projektierten Nike Air Max Light konnten die ersten Air Max in Punkto Berühmtheit nicht schlagen. Jedoch erzielte jedes neue Modell eine hohe Popularität. Als Hit erwiesen sich die Air-Max 90, welche man 1990 vorstellte. Sie verbanden Netzstoff und Leder und hatten eine wirklich elektrisierende Farbgebung – Laser Blue und Radiant Red. Was interessant ist: es ist gerade dieses Modell, welches bis heute eines der am meisten re-interpretierten ist. Eine enorme Überraschung waren auch die Schuhe von 1995, welche eine höhere Schaftkonstruktion und ein größeres Luftkissen besaßen. Und ihr Nachfolger – die Nike Air Max 97 – brachen noch mehr mit dem klassischen Air-Max-Design und gingen in eine moderne Interpretation, welche sich von superschnellen japanischen Zügen inspirieren ließ. Ohne großen Wirbel bleiben die 94er und 98er Modelle, aber bei einem solchen Tempo an Neuerscheinungen ist das auch nicht auszuschließen. Neue Air Max kamen in den 90ern praktisch alle paar Monate heraus.
Nicht nur Designinnovationen
Das Potenzial der Air Max war so groß, dass die Schuhe sehr schnell eine enorme Anzahl an Versionen erhielten. Mit der Zeit kamen zu den Schaft- und Farbvariationen auch neue innovative Technologien hinzu. Das Ziel war klar – ein noch besserer Tragekomfort. Wie konnte man das erreichen? Natürlich durch Vergrößerung der Luftkissen. So entstanden die Nike Air Max 180 oder die Nike Air Max Uptempo – Versionen mit megagroßen Luftkissen. Und zum runden 30-jährigen der Kultsneaker erschienen die Nike Air Vapormax, die viel Gummi ließen und anstatt des Sichtfensters eine charakteristische, halbtransparente Kissensohle besitzen.
Mit der Zeit änderten sich auch die Schaftkonstruktionen – von den mehrteilig, aus Fragmenten unterschiedlicher Materialien hergestellten, Entwürfen bewegten sich die Designer immer mehr zu minimalistischen, mehr luftdurchlässigen und komfortableren Entwürfen. Eine solche Entdeckung waren die Nike Air Max Flyknit, deren Schaft einer Socke ähnlich ist. Die Schuhe passen sich an die Fußform an und sichern den Füßen Komfort und Ventilation zu. Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die Nike Air Max Thea und Tavas – Modelle die ganz aus Leder bestehen. Sie bewähren sich bestens in der Herbstsaison.
Die Geschichte der Air Max geht weiter und Nike zeigt ausdrucksvoll, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Im Portfolio wird sich bestimmt nicht nur eine außergewöhnlich neuartige Variation dieses Kultmodells wiederfinden.