Wintermode 2012: Schon wieder Zeit

Der Sommer hat sich noch gar nicht so richtig gezeigt, da macht sich die Fashion-Szene schon wieder Gedanken über die kommende Wintersaison. Das, was auf die Damenwelt zukommt, ist nicht gerade aufregend und neu. Nichts Gewagtes oder Neues findet man derzeit in den Kollektionen der Herbst- und Wintermode für 2011, sondern eher eine Besinnung auf Klassiker und oft Dagewesenes.

Gedeckte Farben, bedeckte Haut

Mit zwei Worten: Bonjour Tristesse. Die Farben für die kommende Saison sind allesamt todsichere Ton-in-Ton Kombinationsfarben. Die mutigste dürfte Altrosa sein, ansonsten dominieren Beige, Braun, Grau und Pudertöne. Dunkelblau und Schwarz sind fest im Programm und selbst sonst kreative, rebellische Designer zeigen in den seltenen Ausnahmen nicht mehr als einen Tupfer Farbe bei ihren Kreationen. Das ist weder wirklich neu, noch wirklich aufregend. Für viele Damen dürfte das eine echte Schonung ihres Kleidungsbudgets bedeuten, denn das meiste dürfte schon lange im Kleiderschrank hängen. Die Schnitte ändern sich nicht groß. Gerade schmale Hosen mit hohem Bund, schmal geschnittene Pullover und Jacken bieten wenig Originelles, sind wahrscheinlich schon so oder ähnlich vorhanden. Die engen Jeans lassen wieder zu, hohe Boots zu tragen, in denen das Hosenbein verschwindet. Vielleicht inspiriert ja wenigstens die Damen-Fußbekleidung die Designer und man darf sich freuen welche originellen Stiefel Damen in diesem Winter ausführen? Leider nicht wirklich. Es wird auf Altbewährtes gesetzt. Dieses Jahr wird wohl wieder in warmen Fellstiefeln, glatten Overknees und Strickstulpen herumgelaufen. Dazu trägt Frau hochgeschlossene Jacken und Parkas mit hohen Kragen und Kapuzen – Da bleibt kaum Raum für sexy oder originell.

Andere Sachen zählen

Vielleicht zeigt sich anhand der Herbst- und Wintermode 2011 eine Art erster Modemüdigkeit und ein Verlust der Lust am Oberflächlichen und Äußeren. Schließlich hat die Welt zurzeit eine Menge anderer Probleme. Finanziell ist die Flexibilität der Konsumenten geringer geworden, so dass der ein oder andere vielleicht ganz froh ist, wenn nicht die gesamte Garderobe ausgetauscht, erneuert werden muss. Shoppen für den Winter übt auf die Damen derzeit wohl keinen großen Reiz aus. Bis man doch das ein oder andere ergänzende Teil kaufen muss oder will, kann die Damenwelt sich zurzeit noch mit der Frage nach den richtigen Sommerschuhen, dem richtigen Strandkleid oder der richtigen Badebekleidung befassen. Angesichts der fortgeschritten Saison wahrscheinlich meist im Ausverkauf, mit Zweifeln an den Einsatzmöglichkeiten der ganz sommerlichen Sachen, aber immerhin. Vielleicht kommt der Sommer ja doch noch, bevor es Zeit wird, sich für den Winter warm anzuziehen.